Wer gerade mit der Schule fertig ist, seinen Abschluss in der Tasche hat, der hat es sicher auch miterlebt: Am Ende der Schulzeit hat sich die Stufe zusammen ein Shirt gestaltet, dass alle an die gemeinsame Schulzeit erinnern soll, und auf dem alle mit ihren Namen verewigt sind. Und jetzt, nachdem der erste große Lebensabschnitt geschafft ist, sind viele auf der Suche nach einem Job. Aber warum nicht bei den Leuten bewerben, die einem damals mit ihrem individuellen Druck den Abschluss etwas versüßt haben? Ich hab’s gemacht und erzähle euch davon: Meine Bewerbung bei der Textildruckerei Bandyshirt!
Eine der ansprechendsten Anzeigen, die mir bei meiner Suche nach einer Arbeit aufgefallen ist, war ganz klar die von Bandyshirt:
Endlich mal Aufgaben, die sich nicht nur langweilig und anstrengend anhören, sondern interessant und kreativ. Eine kurze Bewerbung geschrieben, erläutert, warum ich trotz Unerfahrenheit auf dem Gebiet der Bildbearbeitung für das Unternehmen geeignet sein könnte, Lebenslauf und Zeugnis drangehängt und abgeschickt. Keine fünf Minuten später hatte ich die positive Rückmeldung auf dem Bildschirm. Während sich das Arbeitsamt und diverse Jobvermittlungen manchmal etwas mehr Zeit mit ihrer Antwort auf die Bewerbung lassen, wurde ich von Enrico Titze gleich zum Vorstellungsgespräch auf eine Tasse Kaffee zwei Tage später eingeladen.
Mit Vorfreude und ohne großes Herzklopfen betrete ich heute also die Druckerei, denn die beiden Inhaber sind meiner Vorstellung nach zwei junge, kreative Köpfe und keine Personalchefs, vor denen man Angst haben muss. Diese Vorstellung erweist sich als richtig: Enrico Titze begrüßt mich herzlich und nimmt mich gleich mit an den Ort des Geschehens: den Produktionsraum. Der Geruch von frisch gedruckten T-Shirts kommt mir zwar entgegen, ist aber keinesfalls unangenehm. Im Hintergrund läuft Radio und die anderen Mitarbeiter, die gerade bei der Arbeit sind, stellen sich freundlich vor. Dann erklärt mir Enrico aber auch gleich den Produktionsablauf und die verschiedenen T-Shirt-Druckmethoden:
Flex- und Flockdruck, Sublimations- oder Direktdruck. Man merkt gleich: Das Unternehmen will, dass seine Mitarbeiter auch wissen sollen, was sie da machen. Zwar wird mir erklärt, dass ich an manche großen Maschinen als Anfänger noch nicht gleich ran darf (was ja auch verständlich ist), aber mir wird auch gleich in Aussicht gestellt, dass sich das ändern kann, falls ich länger hier arbeiten will.
Ohne noch lange zu zögern, darf ich dann auch gleich mit ran: Die einfache, aber notwendige Aufgabe des „Entgittern“, das heißt, die Flexbuchstaben von dem überschüssigen Material zu befreien, ist zwar Kleinarbeit, macht aber irgendwie Spaß und fühlt sich ein bisschen an wie basteln. Danach noch die Folie auseinander schneiden und den Leuten am Druck zur Verfügung stellen. Dabei ist es immer lustig zu lesen, was sich die Leute alles so auf ihre T-Shirts gedruckt haben wollen. Danach darf ich aber auch mal an „misslungenen“ Exemplaren das sogenannte Aufkaschieren üben, bei dem man das Motiv mit einem kräftigen Ruck von einer Transferfolie auf eine andere übertragen muss.
Ein großes Highlight steht aber an der Transferpresse an: Dort darf ich den Druck meines ersten T-Shirts gerade aneinander legen, was gar nicht so einfach ist. Mit vielen Tricks und Hilfsmittelchen funktioniert es dann schließlich aber doch und ich darf die Presse sogar selbstständig bedienen. Ein wirklich tolles Gefühl, das Shirt in den Händen zu halten, dass man vom ersten bis zum letzten Produktionsschritt mitbegleitet hat. Ein Gefühl, dass ich in der nächsten Zeit vielleicht öfter erleben könnte.
Victoria H. 🙂