Ich habe ja neulich schon kurz erwähnt, dass sie unbedingt Vereinsshirts für den Anlass für ihren Kegelclub haben will.
Katrin ist Vizepräsidentin und hat – naja, so einen gewissen weiblichen Ehrgeiz. Sie will unbedingt Präsidentin werden! Und dafür legt sie sich oft mächtig ins Zeug. Wie ich sie kenne, hat sie ihren „Mädels“, wie sie immer sagt, noch nichts davon verraten und wird es auch vorher nicht tun. Und wie ich sie ebenfalls kenne, weiß sie alle Größen für die Club-Shirts auswendig. Da muss sie keine verdächtigen Fragen stellen.
Mit meinem Freund bei Bandyshirt habe ich schon gesprochen. Er hat mir – wie es seine Art ist – alles sehr genau und sehr verständlich erklärt …
„Also Paul, wieviele Kegelclub – Shirts brauchst du?“
„Zwölf in drei verschiedenen Größen.“
„Gibt es ein Logo für die Club-Shirts?“Ja.“
„Wie sieht das aus – ich meine die Farben?“
„Violett und dunkelgrün mit einem weißen Schriftzug drin.“
„Ok, dann wird das digitaler Direktdruck.“
„Was ist digitaler Direktdruck?“
„Wir haben eine spezielle Maschine dafür, die heißt Kornit. Die druckt mit flüssiger Farbe. Das ist sehr angenehm für die Haut, vor allem auch, wenn man mal schwitzt – und das könnte beim Kegeln ja durchaus passieren. Damit bedrucken wir die meisten Vereinsshirts und Club-Shirts.“
„Und das Logo? Wird das gut rüberkommen?“
„Ja, digitaler T-Shirtdruck mit dem Kornit-Druckverfahren ermöglicht feinste Nuancen und Details.“
„Was brauchst du denn von mir als Vorlagen für die Vereinsshirts?“
„Gibt es das Logo als Grafikdatei?“
„Ich glaube schon, aber da muss ich nochmal Katrin fragen.“
„Also, pass auf, Paul, du gehst auf unsere Webseite. Da findest du die Rubriken „Digitaler Direktdruck“ und „digitaler T-Shirtdruck“, wenn du irgendwelche Infos vergessen hast. Dann öffnest du den T-Shirt-Designer, lädst die Grafik hoch, suchst die passende Form und Farbe für die Vereinsshirts aus und platzierst das Logo an der gewünschten Stelle. Am Ende musst du nur noch die benötigte Anzahl Club-Shirts pro Größe eintragen und die Bestellung in den Warenkorb legen. Das ist alles sehr einfach. Kannst du auch mit deiner Frau zusammen machen.“
„Ok, ich danke dir.“
„Keine Ursache. Falls noch was unklar ist, melde dich einfach. Bis dann.“
„Ja, tschüss.“
Am selben Abend sitze ich mit meiner Frau am PC. Sie hat das Logo für die Vereinsshirts für den Kegelclub als JPG-Datei mitgebracht.
„Aber ich möchte nicht, dass das Logo auf einem weißen Kasten im Hintergrund steht. Das habe ich neulich schon bei einem Club gesehen, bei den Stadtmeisterschaften. Das sieht nicht schön aus.“
Wir probieren den T-Shirt-Designer von Bandyshirt aus. Bereits beim Hochladen der Datei können wir den weißen Hintergrund des Logos für den Kegelclub entfernen. Es ist wirklich so einfach, wie mein Freund beschrieben hat. Schon nach kurzer Zeit ist Katrin hochzufrieden – ich kann es kaum glauben. Sie sucht noch die richtigen Größen für die Vereinsshirts aus, trägt die Daten ein – und fertig. Ich schenke uns zur Feier des Tages – und weil mein Aufwand geringer war, als ich dachte – ein Gläschen Rotwein ein.
„Digitaler T-Shirtdruck ist eine feine Sache, nicht wahr, Schatz?“
„Ja“, sagt sie und prostet mir mit einem verschmitzten Lächeln zu. „Vor allem, wenn digitaler T-Shirtdruck mich endlich zur Präsidentin macht!“
Tags darauf erzähle ich meinem Arbeitskollegen Körner in der Kantine von der Aktion und frage ihn, ob er an meinem Strohwitwer-Wochenende nicht eine kleine Sause mit mir machen will. Leider sitzt an unserem Tisch auch Einkaufsleiter Voggenpohl und bekommt große Ohren.
„Ach, Herr Schirmer“, sagt er zu mir, „Sie kennen sich aus mit Textildruck? Digitaler T-Shirtdruck und so?“
„Auskennen ist übertrieben, aber ich habe einen Freund bei einer Firma …“
„Das ist ja ganz wunderbar! Dann können Sie mir weiterhelfen. Ich habe nämlich keine Erfahrung.“ „Worum geht es denn?“, frage ich kleinlaut und ahne Schlimmes.
„Der Chef will die Mitarbeiter der Produktion mit neuer Arbeitskleidung ausstatten. Und diesmal sollen unser Logo und Namenszug mit drauf.“
Dieser Tag riecht streng nach Überstunden … 😉